Die Kunst richtig miteinander zu kommunizieren ist wie laufen lernen, man fällt so oft auf die Nase bis man liebevoll an der Hand genommen wird Wilma Eudenbach (*1959), deutsche Publizistin

Die wertfreie Beobachtung der Situation ist der erste Schritt der wertschätzenden Kommunikation. Der zweite Schritt ist es dann, zu erklären, welche GEFÜHLE diese Situation bei dir auslöst. Das ist nicht ganz einfach und bedarf einiger Übung.

Wir sind es einfach nicht gewohnt, unsere Gefühle zu beschreiben. Es fällt daher schwer, die richtigen Worte für unsere Emotionen zu finden. Häufig verstehen wir selber nicht, was man gerade fühlt. Gerade durch die Fähigkeit die eigenen Gefühle deutlich zu beschreiben, gelingt es die Kommunikation zu verbessern.
„Ich bin einfach schlecht drauf!“ Kannst du mit dieser Beschreibung etwas anfangen? Das geht bestimmt genauer:

Hier eine kurze Liste von GEFÜHLEN, die wir haben, wenn unsere BEDÜRFNISSE nicht erfüllt werden:

  • ängstlich,
  • ärgerlich
  • gelangweilt
  • traurig

GEFÜHLE, die wir haben, wenn unsere BEDÜRFNISSE erfüllt sind:

  • aktiv
  • fröhlich
  • neugierig
  • zufrieden

Die umfangreiche Liste schicke ich dir gerne zu.

Es fällt uns häufig schwer unsere Verletzlichkeit auszudrücken. In manchen Berufen (Soldat, Polizist) gilt es sogar als Schwäche, die Verletzlichkeit zu zeigen.

Wenn du deine eigenen GEFÜHLE beschreiben kannst, so bist du schon auf einem sehr guten Weg. Du musst aber auch noch Verantwortung für deine GEFÜHLE übernehmen.

Du kannst das, indem du deine eigenen BEDÜRFNISSE anerkennst. Die Worte eines anderen können zwar der Auslöser für deine Gefühle sein, aber niemals ihre Ursache. Deine Reaktion auf das Gesagte bestimmt, wie du dich fühlst.

Wie ist das zu verstehen? Stell dir vor, es sagt jemand zu dir: „Du bist der größte Egoist, den ich kenne!“.

Wie reagierst du? Es gibt vier Reaktionsmöglichkeiten:

  1. Ich nehme die Aussage persönlich und mache mich selber fertig. Du fühlst dich schuldig und schlecht.
  2. „Ich bin egoistisch? Du bist ja selber noch schlimmer!“ Glückwunsch, der Streit ist da. Ein Nein auf ein Nein
  3. „Wenn du das sagst, fühle ich mich verletzt. Ich versuche, es dir recht zu machen, wo ich kann. Ich wünsche mir, dass du das anerkennst.“ So hast du deine Gefühle und Bedürfnisse angesprochen.
  4. Noch besser – und das ist die hohe Kunst -, wenn es dir gelingt auf die Gefühle deines Gegenübers einzugehen: „Findest du, dass ich egoistisch bin? Wie kann ich mehr Rücksicht auf deine Gefühle zeigen?“

Merkst du was passiert? Es ist der Einstieg, deinem Gesprächspartner die Möglichkeit zu geben, seine Bedürfnisse konkret zu äußern.
Beim nächsten Mal beschäftigen wir uns damit, herauszufinden, welche Bedürfnisse deinen Gefühlen zu Grunde liegen.

Liebe Grüße aus dem Bergischen Land,

dein Egbert Schuwardt
Mediator und Coach

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