„Schuwardt, wir müssen reden!“

Wut ist eines von mehreren Gefühlen, die wir als negativ bewerten. Besser finde ich, dass es sich um Gefühle handelt, die auf nicht erfüllte Bedürfnisse hinweisen. Wenn das Bedürfnis nach Anerkennung meiner Person z.B. nicht erfüllt ist, so kann mich das schon sehr wütend machen.

Wir sind jedoch schnell geneigt, von positiven oder negativen Gefühlen zu sprechen. Gibt es überhaupt Unterschiede? Ich meine ja. Wir nehmen Gefühle, die auf erfüllte Bedürfnisse hinweisen als belebend, herzlich, kraftvoll oder entspannt wahr. Negative Gefühle, die auf nicht erfüllte Bedürfnisse hinweisen, erleben wir als ärgerlich, traurig, erschüttert oder wütend. Letztendlich sind alle unsere Gefühle notwendig und wichtig. Insbesondere Gefühle, die auf nicht erfüllte Bedürfnisse hinweisen, sichern uns das Überleben.

Wut ist eine sehr heftige emotionale Äußerung, die wir z.B. als Wutanfall kennen. Ein Wutanfall geht mit einem kurzfristigen völligen Kontrollverlust einher. Wut äußert sich auch in der Sprache. Marshal B. Rosenberg (ich hatte schonmal über gewaltfreie Kommunikation geschrieben), hat diese Sprache auch als Wolfssprache im Gegensatz zur Giraffensprache bezeichnet. Der Wolf versucht andere zu verändern, indem er den anderen sagt, was an ihnen falsch ist.

Wütend zu sein ist gesellschaftlich verpönt, dabei hilft Wut, sich abzugrenzen und (u.U. auch gesellschaftliche) Veränderungen herbeizuführen. Es wird allerdings erwartet, dass Wut unterdrückt wird. Wut ist wichtig, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Es setzen bei Wut noch andere Prozesse ein, die man in der Körpersprache gar nicht sehen kann. Wenn Wut weitere Eskalationen verhindert, so ist Wut sinnvoll, um in Gemeinschaft gut leben zu können.

Allerdings ist auch dem Dalai Lama beizupflichten, der sagte:

„In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz!“

Ich kann dem nur aus eigener Erfahrung beipflichten. Ich sage auch immer: „Wenn ich selbst im Konflikt bin, so sinkt meine Intelligenz gen null!“

Lasst uns also mit Wut gut umgehen und sie als ein Gefühl anerkennen, bei dem die Bedürfnisse noch nicht erfüllt sind.

In diesem Sinne,

Dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater

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