„Schuwardt, wir müssen reden!“

Ein Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich habe ein kleines Büchlein von Mascha Kaléko auf meinem Tisch liegen mit Gedichten über das Leben.

Das Büchlein heißt passend: „Wir haben keine andere Zeit als diese“. An das Jahr 2022 hat bestimmt jeder seine eigenen Gedanken. Die Nachrichten trüben unsere Gedanken. Seit mehr als 300 Tagen herrscht Krieg in der Mitte Europas. Häufig werde ich in meiner Rolle als Mediator gefragt: „Was kann man denn da tun?“ Ich glaube, dass wir im Kleinen anfangen können, an unseren Beziehungen zu arbeiten. Gönnen wir uns auch öfter mal eine kleine Auszeit.

Eine Auszeit, um über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Viele Dinge sind im abgelaufenen Jahr passiert, die mich vermutlich auch nachhaltig prägen werden. Viele intensive Begegnungen mit Menschen in den verschiedenen Lebenssituationen. Gemeinsam gelacht, gemeinsam geweint, sich in den Arm genommen, ein warmes Wort. All diese Eindrücke haben mich beeinflusst und verändert. Wie, das weiß ich nicht. Allerdings weiß ich, dass mich diese Begegnungen verändert haben.

Bis zur gregorianischen Kalenderreform endete das alte Jahr Weihnachten und das neue Jahr begann erst am 6. Januar. Das war die Zeit „zwischen den Jahren“, die eigentlich nirgendwo hingehört. Es gibt sehr viele Mythen, die diese Zeit prägen. Es ist die Zeit der inneren Einkehr, der Familie. Die Nächte vom 25.12. bis zum 5.1. werden auch als Rauhnächte bezeichnet. Diese Zeit hat eine besondere Energie, die gerne genutzt wird, um für sich viele Dinge zu klären.

Auch wenn die Rauhnächte gerne in die Welt der Esoterik abgeschoben werden, so kann diese Zeit dennoch genutzt werden über das alte Jahr und das unbeschriebene Blatt 2023 nachzudenken. Was will ich unbedingt zurücklassen, was brauche ich vom Alten für das Neue.

In dieser Zeit zwischen den Jahren denke ich auch gerne drüber nach, was will ich 2023 vielleicht anders machen, mit wem will ich mich versöhnen, was will ich in diesem Jahr Besonderes machen. Ich bin gespannt, wenn ich in den Rauhnächten 2023 drüber nachdenke, was das dann abgelaufene Jahr 2023 mit mir gemacht hat.

Zum Schluss noch ein Gedicht von Mascha Kaléko, was gerade zu dieser Zeit besonders passend ist:

Lebenswertes Lebensmotto

Was immer die Dinge mit bringen,
ich stehe über den Dingen.
Was immer die Dinge mit mir tun,
ich tue, als wäre ich immun.
Und kann ich das Wollen nicht wollen,
so schicke ich mich in das Solle.
Die Haltung zum Guten, zum Schlimmen
kann keiner als ich nur bestimmen.

Mit diesem Lebensmotto im Herzen möchte ich mich bei allen BEDANKEN, die mich 2022 in guten wie in traurigen Zeiten begleitet haben. Ich freue mich auf alte und neue Begegnungen und Beziehungen in 2023.

Auf ein gesundes und friedvolles Jahr 2023.

Dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater

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