Ich habe es heute (d. h. es ist jetzt schon ein paar Tage her, dass ich meine Urschrift gefertigt habe1) wieder an mir selbst gemerkt: Wie schwer ist es doch, sich selbst zu LIEBEN, so wie man ist. Stattdessen wünsche ich mir, von meiner Partnerin geliebt zu werden. Was ist das eigentlich, dass man sich selbst so unwichtig nimmt?

Mein innerer Antreiber ist unter anderem „Mache es allen Recht“. (Wenn du deinen inneren Antreiber gerne kennenlernen möchtest, so schicke mir eine Mail ich werde dir dann einen Fragebogen mit Auswertung zu senden).

Besser wäre es allerdings, wenn ich mir sagen würde: „Mache es allen anderen und dir selbst Recht.“ Warum gelingt es uns nicht, so alte Lasten abzulegen?
Für viele Menschen gilt, wenn der beste Freund an einer Aufgabe scheitert oder sich bis zum Burn-out verausgabt, ist man liebevoll und unterstützend für ihn da2. Doch mit sich selbst geht man häufig sehr streng ins Gericht oder ist sogar sich selbst ignorant gegenüber.

Neigst du auch zu Selbstzweifeln und überforderst dich bis an deine Grenzen?

Von Selbstliebe wollen wir häufig nichts wissen, da wir dies sehr schnell mit Egoismus in Verbindung bringen. Dabei ist Selbstliebe das genaue Gegenteil von Egoismus. Es hat auch nichts mit Faulheit zu tun. Du hast eine Stunde Zeit für dich, könntest dich aufs Sofa legen und die Beine hochlegen. Aber nein, es fällt dir ein, dass du doch noch die Wäsche abnehmen kannst und die Küche putzen könntest. Es plagt dich dein schlechtes Gewissen. Wenn du dich jedes Mal gegen die Entspannung entscheidest, wirst du sehr schnell an deine Grenzen kommen.

Abraham Lincoln sagte einmal, wenn ich fünf Stunden Zeit hätte, einen Baum zu fällen, würde ich vier Stunden meine Säge schärfen. Das Sägeschärfen steht hier als Metapher für den wertvollen Umgang mit seinen Ressourcen.
 
Selbstliebe ist die Basis für ein selbstbewusstes und vor allem gesundes Leben. Hierzu – und damit habe ich den Bogen zum Ausgang wieder hinbekommen – gilt es, deine Muster zu hinterfragen. Gerade die notwendige Zeit zur Selbstreflexion gönnen wir uns nicht. Die notwendige Pause auf dem Sofa, der Waldspaziergang entfällt zugunsten der Wäsche und des Aktionismus.

Zunächst ist es wichtig, deine Muster zu erkennen. Du kennst das bestimmt auch: Automatisch verschränkst du deine Arme. Mach das mal umgekehrt. Das fühlt sich fremd an. Bewegungsabläufe werden automatisiert. Genau das passiert auch mit Angewohnheiten und Gedanken. Fange mal an dir deiner Muster bewusst zu werden.

Wo setzt du dich morgens an den Frühstückstisch, wie putzt du dir deine Zähne, welchen Weg gehst du zur Arbeit.

Beginne dir selber, wenn du dir über deine Muster klar geworden bist, kleine Komplimente zu machen: Du bist ok, so wie du bist.
Nur du selbst bist für dein Glück verantwortlich!

Warte nicht ständig darauf, dass dir deine Liebste sagt, dass sie dich liebt. Sage dir: „Ich weiß, dass du mich liebst!“ Dieser Satz hat eine solche Kraft, – wie ich es aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
 
Denn wir uns ein kleines bisschen mehr selbst LIEBEN, so kommen wir besser damit klar, dass die Dinge mal anders laufen, als wir gedacht haben.
Zum Respekt dem Menschen und seiner Verwurzelung gegenüber gehört auch die Haltung, das anzuerkennen, was ist, zum Abschluss möchte ich eine alte Schrift zitieren: Liebe den Nächsten wie dich selbst, in diesem Sinne wünsche ich dir eine gute Zeit,

dein

Egbert Schuwardt
Mediator und Coach

 

  1. Ich habe mich an dem Buch von Doris Dörrie „Leben Schreiben Atmen“ gehalten und schreibe meine Beiträge mit der Hand in eine schöne Kladde. Der Gedanke geht schneller aufs Papier; anschließend schreibe ich den Beitrag erst am PC.
  2. Gib dir die Liebe, die du verdienst von Katharina Tempel

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