Mediation statt Rechtsstreit.

„Schuwardt, wir müssen reden!“

Was bringt mir eigentlich die Mediation? Sollte ich die Entscheidung nicht lieber meinem Rechtsanwalt und dem Richter überlassen?

Das ist nicht selten die Ansicht, die vertreten wird, wenn es um Mediation geht. Ich brauche mich um nichts zu kümmern, wenn ich einen Rechtsanwalt einschalte – der macht alles für mich und löst das Problem.

Setzt der Rechtsanwalt aber wirklich meine Interessen und meine Bedürfnisse um? Ein Rechtsanwalt schaut in erster Linie, welche Anspruchsgrundlage ich habe, um dann die andere Seite vor den Kadi zu zerren. Der Fokus liegt sehr auf der Fehlersuche bei anderen. Gemeinsamkeiten jedoch, besonders bei Familienkonflikten, werden nicht ausreichend betrachtet und behandelt, was einem möglichen Familienfrieden im Wege stehen kann.

Also, warum Mediation bei Familienkonflikten?

  1. Reden und Reden lassen: Ich kann im Rahmen der Mediation meine Interessen und Bedürfnisse vertraulich vortragen und kann mit meiner Familie eine eigenverantwortliche Lösung erarbeiten, die zur Beilegung des Konfliktes führt.
  2. Gefühle zulassen: Ich bin in einem geschützten Bereich im Beisein des Mediators oder der Mediatorin. In diesem Raum kann ich auch mal meine Gefühle zeigen.
  3. Termine: Ich muss weder auf einen Gerichtstermin warten, noch bin ich auf das Urteil eines Richters angewiesen. Konflikte können direkt aus der Welt geschafft werden (Termin vereinbaren).
  4. Kosten: Ein Mediationsverfahren ist wesentlich günstiger als ein Gerichtsverfahren, das außerdem mit dem Risiko verbunden ist, dass ich den Prozess verliere und auch noch die Kosten der Gegenseite bezahlen muss.
  5. Lernen: Ich lerne in der Mediation Techniken, um künftig besser mit Konflikten innerhalb der Familie umzugehen. Wie häufig läuft man sich als Familie weiter über den Weg? Konflikte sind da so gut wie vorprogrammiert. Daher versuche ich sie zu lösen, um unnötigen Situationen vorzubeugen. Ein Beispiel für solch eine Situation wäre: Ich bin Patenonkel meiner Nichte, bin aber wegen eines Konflikts mit meinem Bruder nicht zur Hochzeit meiner Nichte eingeladen, weil diese Rücksicht auf ihren Vater nimmt. Rückwirkend betrachtet hat keiner etwas davon, am wenigsten die Braut, die Ihren Onkel gerne eingeladen hätte.

Das sind nur 5 Gründe, die für eine Mediation bei Familienkonflikten sprechen. Also, versuche doch mal einen anderen Weg. Vor Gericht klagen kannst du immer noch.

Dein Egbert Schuwardt

Mediator I Coach I Berater

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