„Schuwardt, wir müssen reden!“

Du hast richtig gelesen. Diesmal geht es nicht um Mediation, sondern Meditation. Das mit der Matte? So was Esoterisches?

Also worum geht es? Wir Menschen sind in der westlichen Welt immer gestresster, gehetzter, können uns kaum noch auf irgendetwas konzentrieren. Nicht selten stehen wir vor dem Burn-Out. Woran liegt das? Ständig schlägt unser Gehirn Alarm. Es reicht nicht mehr aus, dass die Stresshormone abgebaut werden, bis der nächste Impuls kommt: „Flucht“.

Ständig denken wir auch an schlimme Dinge in der Vergangenheit und der Zukunft. Das menschliche Gehirn hat diese wunderbare Eigenschaft, sich Dinge in der Zukunft vorzustellen. Nicht immer sind es die positiven Vorstellungen, sehr häufig auch die negativen. Wir sind bereits heute in der Lage, uns mit der Zukunft zu beschäftigen. Und die Zukunft ist doch meist grau. Meine Erfahrung zeigt allerdings, dass 90% der Vorannahmen gar nicht eintreten.

Der Mensch ist auch in der Lage, Dinge aus der Vergangenheit zu bedenken. Doch so richtig abschalten, mal in der Gegenwart sein, wann können wir das denn einmal?

Gerade die letzten Vollmondnächte waren (zumindest bei mir) dazu geeignet, zu grübeln. Kennst du das auch? Du liegst wach und das Leben läuft in den grausamsten Bahnen in der Zukunft ab.

Meditation als eine Übung auf sich selbst zu achten.

Meditation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Nachsinnen und Nachdenken“. Wenn ich mich mal auf das 2. Wort konzentriere und das Wort auseinandernehme, so hat NACH DENKEN nichts mit Grübeln zu tun.

Schon mal gar nichts mit der Zukunft, sondern mit dem Nach-Träglichen nochmals durchdenken. Den Tag nochmals Revue passieren lassen. So, wie es mal ein Trainer empfohlen hat, sich von den negativen Gedanken zu verabschieden, in dem du diese auf einen Zettel aufschreibst und diesen Zettel am Ende des Arbeitstages in den Reißwolf wirfst.

Meditation verbinden wir sehr mit dem Buddhismus. Dabei ist das, was Benediktiner Mönche unter Ora et Labora (bete und arbeite) verstehen nichts anderes. Beten und Meditation – man möge mir die vereinfachte Darstellung nachsehen – haben als gemeinsame Basis die Idee, frei zu werden von der ständigen Schau auf sich selbst. Es geht darum, den Geist freizumachen; die Konzentration und die (Selbst-) Achtsamkeit stehen im Vordergrund.

Sich zu konzentrieren auf das Hier- und Jetzt – nicht auf die Zukunft – was muss ich doch heute wieder alles machen – nicht auf die Vergangenheit, ist das Ziel der Meditation.

Mit der Konzentration auf den Atem, die tickende Uhr, ein Bild oder ähnliches fokussiere ich mich auf das Hier und Jetzt. Aufkommende Gedanken lasse ich vorbeiziehen. Stell dir einen Fluss vor, der das Blatt mit sich führt, so soll der Gedanke weiterziehen dürfen, wenn er aufkommt.

Durch diese Übung gelingt es dir, Distanz zu deinem Grübeln und deinen Gedanken zu gewinnen. Durch regelmäßige Mediation gelingt es:

  • Dass dein Atem und deine Herzfrequenz langsamer wird,
  • Der Blutdruck sinkt,
  • Sich dein Stoffwechsel verlangsamt,
  • Stresseinflüsse sich reduzieren und
  • Zunahme der Gelassenheit.

All diese Phänomene helfen dir auch in deiner Kommunikation achtsamer zu werden. Achtsamkeit in der Kommunikation kann dir wunderbar helfen, damit es gar nicht erst zu Konflikten kommt. Wenn du bereits in einer Konfliktsituation steckst, hilft sie dir, deinem Gegenüber besser zuzuhören.

„Der einzige Weg, jemandem wirklich zuzuhören, ist, schweigen; den anderen ausreden zu lassen und sich nicht vorher schon Gedanken zu machen, was man selbst sagen wird.“ (Richard Branson)

Probiere das mal aus. Ich kann nur bestätigen, dass es mir hilft. Halte die ersten Schwierigkeiten aus. Beginne den Tag für dich, indem du dich in eine ruhige Ecke zurückziehst.

Dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater

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