Advent, Advent …

In der Adventszeit wünschen wir uns gegenseitig eine besinnliche Zeit, um uns auf die Ankunft (lat. Adventus) vorzubereiten. Für Christen ist der Advent auch eine Fastenzeit. Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest vor. Wir besinnen uns. Was bedeutet das eigentlich: „Besinnung“?
Besinnung entstammt dem Wortstamm Sinn.

Das ruhige Nachdenken, also Dinge nochmals durchdenken. Wann nehmen wir uns eigentlich die Muße zur Besinnung zur Reflexion über den Tag? Machst du das bevor du Abends die Augen schließt? Was ist mir heute Gutes widerfahren, was habe ich heute alles geschafft. Wir gehen viel zu häufig mit dem schlechten Gedanken ins Bett, was habe ich heute wieder nicht geschafft.

Besinnung ist auch Vernunft und Selbstbeherrschung oder auch Fasten. Wir besinnen uns auf das Wesentliche und legen mal das Handy auf Seite und wir verzichten mal auf Dinge, um zu einer inneren Einkehr und Besinnung zu gelangen.
Besinnung wird auch als „Wachbewusstsein“ bezeichnet, also das Gegenteil von Ohnmacht.

Wir sprechen häufig davon, dass wir zur Besinnung kommen. Nicht nur spirituelle Menschen benötigen Momente der Besinnlichkeit. Besinnlichkeit ist auch die innere Ruhe, die ich erfahren kann mit einem guten Buch bei Kerzenschein und einem guten Glas Wein.
Mir fällt beim Schreiben dieser Zeilen über besinnliche Zeit auch der Sinn, der Sinn des Lebens ein. Wofür machen wir eigentlich das ganze hier?

Die momentane Zeit beansprucht uns ganz besonders. Ist das Besinnung? Nach einem solchen Tag wie heute, an dem ich 2 x das Handy an die Ladestation hängen musste, ist die Besinnung und die Konzentration auf das was ich meiner Kladde niederschreibe eine gute Entspannung. Eine besinnliche Mittagspause, in der ich gerne mit Ina telefoniere, wurde zweimal durch weitere Anrufe unterbrochen.

Seit Beginn der Pandemie spüre ich von Besinnung recht wenig. Das Gegenteil ist leider der Fall:

  • Überstürztheit,
  • Durcheinander,
  • Unklarheit,
  • Verworrenheit,

um nur ein paar Zustände zu benennen. Keiner weiß mehr, wo er dran ist. Wirtschaftliche und gesundheitliche Sorgen treiben uns um.

Besinnung und innere Einkehr haben Ina und ich in der Zeit am frühen Morgen, wenn wir uns gegenseitig aus unseren Büchern vorlesen. Zurzeit lesen wir uns aus einem Buch „24x Weihnachten erleben“ vor, dass mir meine Mitarbeiter geschenkt haben. Wir legen dann das Handy umgekehrt hin, sodass wir uns nicht sehen. Heute ging es um Josef. Wie muss er sich wohlgefühlt haben, als er erfuhr, dass seine Verlobte Maria schwanger sei?

Wir philosophieren dann über die Texte. Trotz der Entfernung zwischen Ina und mir ist dies eine sehr besinnliche Zeit, die fast etwas Meditatives hat.

Die Besinnung auf das Wesentliche ist die eigentliche Botschaft der heutigen Zeit. Besinnung und Muße sind der wahre Wohlstand,
in diesem Sinne wünsche ich dir eine besinnliche Adventszeit,

dein

Egbert Schuwardt
Mediator und Coach

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