Wo ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Zorn und Wut?
„Schuwardt, wir müssen reden!“
Zorn, so schreibt es Wikipedia, ist ein heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etwas, was ich zutiefst als Unrecht empfinde.
Unrecht kann in diesem Zusammenhang tatsächlich ein Verstoß gegen ein geltendes Gesetz bedeuten oder auch die Verletzung einer Norm, die vielleicht in der Familie gilt.
Der Verstoß gegen ein Gesetz, sagen wir mal, – habe ich selbst erlebt, – es wurde versucht, bei dir einzubrechen. Das ist ein Verstoß gegen ein Gesetz, der mich richtig zornig gemacht hat. Die Lauferei, die man dann mit der Polizei, der Versicherung und den Handwerkern hat.
Zornig kann man auch werden, wenn es sich um einen Verstoß gegen eine familiäre Norm handelt. Empfinde ich z. B. die Verteilung des Erbes als zutiefst ungerecht, werde ich zornig. Zorn hat das Ziel, die ungerechte Verteilung des Erbes zu verändern bzw. nach meinen Vorstellungen zu manipulieren.
Nehmen wir mal folgende Situation an: In der Familie ist es üblich, dass die Mädchen den Schmuck der Mutter erhalten. Der Schmuck ist sehr wertvoll, sodass es aus meiner Sicht zu einer ungerechten Verteilung des Erbes kommt. Mein Bedürfnis nach einer gerechten Verteilung wird damit sehr stark verletzt.
Ich fühle diese Ungerechtigkeit und werde so zornig, dass ich mit allen Mitteln diese Verteilung anfechte und manipulieren will.
Ihr fragt euch bestimmt auch, wo ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Zorn und Wut? Gibt es da einen Unterschied?
Zorn entzündet sich vornehmlich an ungerecht empfundenen Verhaltensweisen und hat eine Veränderung dieser Ungerechtigkeit zum Ziel.
Wut hingegen ist eher ein unkontrolliertes Gefühl, dass ziellos auftreten kann und unkontrolliert wie eine zuklappende Mäusefalle nach allen Seiten springen kann. Auch unbeteiligte Personen kann dieser Wutanfall treffen.
So, jetzt sei erst mal Schluss mit diesen negativen Gefühlen. Beim nächsten Mal gehts entspannter zu.
Dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater