„Schuwardt, wir müssen reden!“

Online-Mediation hat an Bedeutung zugenommen.

Menschen konnten sich in den letzten Jahren wegen der Pandemie oft nicht persönlich treffen und wollten dennoch ihre Konflikte per Online-Mediation lösen.

Andere möchten sich nicht (mehr) persönlich treffen, weil Flugkosten zu hoch sind (Wirtschaftsmediation), Flug- und Reisekosten die Umwelt zu stark belasten oder weil es den an einer Mediation beteiligten Menschen unangenehm ist, sich persönlich zu treffen.

Vor Beginn der Corona-Pandemie war Online-Mediation für viele Mediatoren noch sehr schwer vorstellbar, da nur eingeschränkte Erfahrungen vorlagen, wie man mit dem mangelnden Kontakt und der eingeschränkt sichtbaren Körpersprache umgehen kann.

Vorbehalte gegen eine online durchgeführte Mediation bestehen auch bei Eskalationen und überbordenden Emotionen im virtuellen Raum.

Der Beziehungsaufbau des Mediators zu dem Medianden als zentrales Element eines vertraulichen Mediationsverfahrens war in einem online durchgeführten Mediationsverfahren nicht vorstellbar.

Der Begriff Online-Mediation ist jedoch nicht einheitlich beschrieben und bedarf zunächst der Sortierung. In einem ersten Schritt wird die Begriffsvielfalt dargestellt und anschließend der Begriff Online-Mediation für diese Arbeit definiert.

Begriffsvielfalt

Der Begriff Mediation hat sich im Gegensatz zu dem Coaching-Begriff im Allgemeinen schon einheitlich herausgebildet. „Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben.“

Online-Mediation wird als eine Mediation „ohne gleichzeitige körperliche Anwesenheit aller Beteiligten.“ beschrieben.

Eine Studie aus dem Jahre 2009 zum Thema „Mediation und Online-Mediation in Deutschland“ definiert Online-Mediation als ein Mediationsverfahren, bei dem sich die Konfliktparteien und der Mediator nicht sehen. Die Mediation wird ausschließlich über E-Mail abgewickelt und hat mit den Forderungen von Friedman und Himmelstein zur zeitgleichen und räumlichen Anwesenheit der an der Mediation beteiligten Personen nichts gemein.

Begriffsklärung

Unterschieden wird zwischen Online-Mediation und Präsenz-Mediation bei der die am Konflikt beteiligten Parteien und der Mediator sich zeitgleich und physisch im gleichen Raum begegnen. Verglichen werden Begegnungen von Personen virtuell versus real oder virtuell versus Face-to-Face.

Findet die Begegnung der Parteien mit dem Mediator zeitgleich statt, so handelt es sich um eine reale Begegnung, die sich des Mediums der Video-Telefonie oder auch der Telefonkonferenz bedient. Reine Online-Begegnungsformen sind im Unterschied zu Face-to-Face Begegnungen immer dann gegeben, wenn weder die Zeit noch der Ort geteilt wird.

Online-Mediation wird beschrieben als eine Mediation, die „über eine Kommunikationsplattform am PC, meistens mit Video Unterstützung“ durchgeführt wird. Werden einzelne Phasen online durchgeführt und andere wiederum in Präsenzterminen, so spricht man von einem Blended-Setting. Die genaue Bezeichnung findet man noch nicht. Deshalb ist die Anlehnung zum Blended-Learning gestattet. durchgeführt, während andere Phasen in Präsenz durchgeführt werden.

Aus den oben genannten Begriffsbestimmungen wird im Folgenden zwischen der Mediation online (mit Video-Call beispielsweise per Zoom) oder Präsenz-Mediation (gleichzeitige Anwesenheit in einem Raum) unterschieden.

Technische Mindestanforderungen an Hardware

Ich gehe von folgender technischer Mindestausstattung bei einer Online-Mediation aus:

  • Rechner mit eingebauter Kamera,
  • eingebautem Mikrofon und
  • eingebautem Lautsprecher,
  • Netzkapazität 4.0 Mbits/s bei Videoanrufen mit Gruppen.
  • Tageslichtqualität

Bald geht’s weiter …

Bleibt dabei, die nächsten Beiträge befassen sich mit den Besonderheiten der nonverbalen Kommunikation in der Online Mediation.

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