Zu Beginn eines Neuen Jahres wagen wir immer einen Ausblick auf das vor uns liegende unbekannte Jahr 2020. Ich hoffe du bist auch gut in das Neue Jahrzehnt gestartet. Bereits 20 Jahre im 21. Jahrhundert. Wer erinnert sich nicht noch daran, wie er den Jahreswechsel 1999 / 2000 verbracht hat.

Ich hatte in den letzten Monaten sehr viel zu tun, so dass meine Beiträge ein wenig ins Hintertreffen geraten sind. Deswegen passt der neue Beitrag zum Neuen Jahr.

Auch ich habe wieder etwas Neues gewagt. Ich habe eine Ausbildung zum Supervisor für Mediatoren gemacht. Eine spannende Erfahrung mit netten neugierigen Menschen. Wenn eine Supervision zur Qualitätsverbesserung der eigenen Mediation benötigt wird, so stehe ich gerne zur Verfügung.

Warum also nicht wieder etwas wagen? Warum nicht wie ein Kind auf den nächsten Baum klettern? So schreibt Janice Jakeit, „In freut euch nicht zu spät“ (ein Buch, was meine Partnerin gerade mit großer Begeisterung liest). Ich hoffe, es bleibt bei dem Klettern auf den Baum und nicht der „Ausflug“ mit dem Ruderboot über den Atlantik.

Warum also nicht auf den nächsten Baum klettern, einfach, weil er vor uns steht. Lasst uns etwas wagen, was wir uns als Kinder getraut haben.

Ich habe bereits 2020 etwas gewagt. Beim Neujahrsschwimmen habe ich mich in die Nordsee gestürzt. Wasser 3 Grad, Luft – 1 Grad. Was ist passiert? Es hat sich ein riesiges Glücksgefühl eingestellt, diesen Schweinehund überwunden zu haben.

Sind wir etwa früher auf die Bäume geklettert, um heute an Holztischen zu sitzen und kluge Gesetze zu Papier zu bringen, die den Wald schützen sollen?
„Was haben wir denn zu verlieren? – schreibt Janice Jakeit -. Wir besitzen doch gar nichts. Alles ist nur auf Lebenszeit geborgt, alles vergeht irgendwann, auch wir selbst, unsere Meinungen und Urteile. Wir können nur gewinnen, Erfahrungen, Gefühle Leidenschaft. Warum also nicht wieder etwas wagen?“

Eine Stelle in diesem Buch erinnerte mich an ein eigenes Erlebnis im letzten Sommer an der Nordsee: Warum nicht am Strand sitzen und ins Firmament schauen und feststellen, dass aus dem 3 Sterne Restaurant mit einem Mal ein 5, 6 und noch mehr Sternerestaurant geworden ist. Lasst uns von den Sternen träumen, obgleich wir wissen, dass die Sterne unerreichbar sind.

Brauchen wir wirklich immer die Sicherheit und Garantie dafür, dass unsere Bemühungen zu einem lebenswerten Ziel führen? Unsere Bemühungen haben zu einer gewissen Zeit zu einem lebenswerten Ziel geführt. Heute merken wir häufig ein Unwohlsein und können dies nicht beschreiben. Die Entscheidung war doch vor 10 Jahren richtig in der neuen Firma anzufangen. Warum fühlt sich das denn heute merkwürdig an?

Warum nicht mal etwas neues wagen? Was hält uns davon ab etwas zu wagen? Auf unberechenbare Konsequenzen und auf das Scheitern haben wir keine Lust, auch wenn wir großen Spaß (beim Scheitern) haben könnten. Wir brauchen Sicherheiten und besser noch Garantien dafür, dass wir mit unseren Bemühungen auch ein lohnenswertes Ziel erreichen. Besser noch wäre es, wenn das Ziel nicht nur unseren sondern auch den Erwartungen der anderen genügt.

Aber ist denn ein Staunen über den Sternenhimmel kein lohnenswertes Ziel mehr? Sind die Ziele für die Zukunft wichtiger als das Sein in der Gegenwart?

Also lasst uns etwas wagen, gerade zu Beginn des Neuen Jahrzents.

Herzliche Grüße,

dein Egbert Schuwardt
Mediator und Berater

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