Ist es dir nicht auch schon so passiert? Du tappst in die Entscheidungsfalle.1
Wie kommt es dazu: Unser Gehirn sucht bei zu fällenden Entscheidungen nach Erfahrungswerten aus früheren ähnlichen Entscheidungen, die für die aktuelle Entscheidung wiederverwendet werden kann. Dies ist einfach und ich verbrauche wenig Energie. Vielfach verlassen wir uns auf bereits bekannte Muster. Diese sind die Basis zahlreicher Entscheidungsfallen.
Die Entscheidungsfrage ist einseitig
Stellen wir uns eine Frage zur Entscheidung, so sollte diese unterschiedlich gestellt werden. Deswegen ist es sehr wirkungsvoll, wenn eine andere Person die Frage gestellt hat. Die Frage sollte im Idealfall in objektiver Weise formuliert sein. Zum Beispiel zielt die Denkhüte-Methode auf diese objektive Fragetechnik ab.
Das war schon immer so! Das haben wir immer schon so gemacht!
Wir halten gerne an Erprobtem fest. Das Bestehende und die Alternative hierzu sollte gleichermaßen kritisch betrachtet werden. Im Entscheidungsprozess sollte beiden Komponenten das gleiche Gewicht beigemessen werden. Die Ergebnisoffenheit sollte unser Leitbild sein. Sonst passiert es, dass Veränderungen nur greifen, wenn die Veränderung überdurchschnittlich attraktiv ist, damit diese Alternative überhaupt gewählt wird.
Getroffene Entscheidungen werden nicht revidiert!
Während der Entscheidungsfindung sollten früher getroffene Entscheidungen auch zur Disposition stehen. Wir neigen häufig zu einer Fehlervermeidungskultur. Irgendwann traust du dich nämlich gar nicht mehr, eine falsche oder eine wenig hilfreiche Entscheidung zu revidieren. Auch eine falsche Entscheidung darfst du revidieren. Ich unterstütze dich die Entscheidungsfrage umzuformulieren.
Wir neigen dazu Informationen subjektiv zu gewichten!
In der Entscheidungsfindungsphase suchen wir intensiv nach STÄRKEN und SCHWÄCHEN; nach VORTEILEN und NACHTEILEN, nach CHANCEN und RISIKEN. Je mehr Informationen du zusammen trägst, desto besser.
Die Gewichtung am Ende ist immer ein sehr persönlicher Prozess. Ich unterstütze dich durch Rückfragen, die für dich subjektive Bewertung der gesammelten Kriterien zu erreichen. Häufig orientieren wir uns ohne Unterstützung lediglich an die Mittelwerten. Nach dem Motto: Wer sich mit der Entscheidung schwer tut, der wählt die goldene Mitte.
Nur passende Informationen werden gewählt.
Zunächst erscheinen Informationen als hilfreich. Sie sollten jedoch einer kritischen Würdigung unterzogen werden. Wir betrachten das Entscheidungsthema gemeinsam bewusst aus unterschiedlichen Perspektiven. Unser Denken hat individuelle Vorlieben. Wir neigen zu individuell guten Argumenten und unterdrücken gerne (für uns) unbeliebte Argumente. Dies gelingt uns besonders dann sehr gut, wenn die guten Argumente von vermeintlichen Experten kommen. Aus diesem Expertendilemma helfe ich dir gerne heraus.
Entscheidungen fallen unter hohem Zeitdruck.
Das kennen wir doch alle: Wir müssen Entscheidungen zwischen Tür und Angel treffen.
Jede Entscheidung braucht ihre Zeit. Die alten Griechen hatten hierfür bereits den Gott Kairos. Es ist der Gott der für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung steht.
Man wird bei Entscheidungen häufig auch Kompromisse eingehen. Dessen solltest du dir bewusst sein.
Ich wünsche dir, dass du in wenige Entscheidungsfallen tappst,
herzlichst dein Egbert Schuwardt
Mediator und Berater
1) Entnommen : Elmar Willnauer: „Die richtigen Entscheidungen treffen“ Beltz Verlag