Heute geht es um Selbstreflexion und Dankbarkeit.

Ich habe mal wieder ein wunderschönes Buch gelesen: „Der Fischer, der sich nicht aufs Meer traute“. Untertitel: Eine Erzählung über die Erfüllung im Leben von Alesandro Spanu und Loredana Meduri.

Es spielt in Italien und beschreibt in vielen Teilen das Dolce Vita, allerdings so, wie man es wirklich leben sollte: Das gute Leben in Dankbarkeit.

Worum geht’s? Andreas, ein Banker, möchte eine Woche Urlaub ohne seine Frau Anna machen, um der Hektik des Alltags zu entfliehen. Er fährt ans Meer nach Süditalien. Es wird nicht der übliche Badeurlaub, den man bei einer solchen Reise erwarten würde. Andreas erlebt, wie ich, ein Stück Freiheit vom Alltag, wenn man am Meer ist. Der gute Lebenswandel kostet viel Geld – Haus, Auto, Versicherungen wollen bezahlt werden.

Am ersten Urlaubstag begegnet Andreas dem Fischer Claudio, der nicht wie ein üblicher Fischer aufs Meer hinausfährt und dort seine Netze auswirft. Andreas entdeckt eine kleine Fischerhütte, die ihn magisch anzieht. Merkwürdig: Die Netze liegen auf dem Steg, der weit ins Meer hineinragt.

Der Spruch auf der Schiefertafel an der Hütte elektrisiert Andreas:

„Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?“

Claudio erwartet Andreas scheinbar schon, was Andreas sehr merkwürdig findet. Der Schritt auf den Steg ins Meer ist einer der bedeutendsten Schritte für Andreas, und seine Einstellung zum Leben wird sich anschließend grundlegend ändern.

Claudio hat Angst, mit einem Boot aufs Meer zu fahren, und fischt deswegen vom Steg aus. Er legt die Netze aus und wartet über Nacht, was sich in den Netzen verfängt. Er ist zufrieden mit dem, was in seinem Netz hängen bleibt.

In jedem Kapitel dieses Büchleins findest du eine Frage zur Selbstreflexion:

„Die meisten Menschen tun so, als ob sie keine Angst hätten. In Wahrheit treffen sie (wir) alle Entscheidungen aus der Haltung der Angst heraus.“

Was das Leben ausmacht, ist Dankbarkeit. Dankbar zu sein für das, was im Netz hängen bleibt, und nicht die gefährliche Fahrt aufs Meer zu unternehmen, um mehr Fische als nötig zu fangen.

Was ist es, was das Leben ausmacht?

„Genau darum geht es. Du musst den Berg verlassen und im richtigen Leben fischen!“

Nicht höher, schneller und weiter…

Ich wollte immer, dass mein Vater stolz auf mich ist. Ich habe eine Fortbildung nach der anderen gemacht. Das Lob – jedenfalls habe ich es nicht gehört. Oder, wie Ina mal fragte: Hat dein Papa vielleicht den Nachbarn erzählt, dass er stolz auf dich ist?

Und jetzt merke ich, dass das nicht alles ist, was ich im Leben brauche. Es gibt nichts, was unser Ich lieber hat, als sich mit allem zu identifizieren. Wehe, das Ich fühlt sich nicht angenommen, geliebt oder ges

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