„Schuwardt, wir müssen reden!“
Bei Wertschätzung spielen 4 Faktoren zusammen:
- Wissen,
- Wahrnehmung,
- Handeln und
- Eine gesunde Grundeinstellung.
Zu einer wertschätzenden Kommunikation gehört auch, zu wissen, wie Kritik am besten formuliert wird. Hier helfen dir die 4 Schritte der gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg bestimmt weiter:
- Beobachten (nur beschreiben, was ich beobachte, ohne zu werten),
- Was für ein Gefühl löst das bei mir aus?
- Was für ein Bedürfnis wird gerade nicht erfüllt?
- Äußere eine Bitte, um eine konkrete Handlung zu erzielen.
Ferner gehört zur Wertschätzung auch, zu spüren, wie man mit Gefühlen – den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer umgeht.
Du wirst wahrscheinlich auch fragen, was denn die richtige Grundeinstellung ist und wie ich diese lernen kann. Die Grundeinstellung der Wertschätzung ist ein Zusammenspiel von Wohlwollen und Aufmerksamkeit oder mit anderen Worten:
„Wertschätzung ist eine wohlwollende Aufmerksamkeit“.
Wohlwollen zielt ab auf die Bedürfnisse unserer Mitmenschen. Bedürfnisse wie Zugehörigkeit, Anerkennung, Freiheit und Selbstbestimmtheit, um nur ein paar Bedürfnisse zu nennen.
Ich denke zurück an den letzten Einkauf im Supermarkt. Wie schnell neige ich dazu das Personal an der Kasse als reine Funktion meines Einkaufsvorgangs zu sehen. Wenn ich das so sehe, dann kann ich auch direkt an die Scannerkasse gehen und meinen Einkauf selbst scannen.
Wenn ich an die Bedienkasse gehe, sollte mein Wohlwollen auch die Bedürfnisse der Kassiererin mit einbeziehen, die z.B. im Rahmen ihrer Tätigkeit autonom und selbstbestimmt arbeiten möchte. Häufig sehe ich auch das Bedürfnis nach Weiterentwicklung dadurch erfüllt, dass die Kassiererin nach einiger Zeit eine andere Funktion im Supermarkt einnimmt und bespielweise Abteilungsleiterin wird.
Der zweite Baustein des wertschätzenden Umgangs liegt in der Aufmerksamkeit. Da ist er wieder der erste Schritt der gewaltfreien Kommunikation.
„Beobachten, ohne zu bewerten.“
Diese möglichst urteilsfreie Haltung anzunehmen ist nur durch Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit möglich. So leicht ich das auch hier schreibe, um so schwieriger ist diese aufmerksame Haltung einzunehmen.
Wie schnell ist man reflexartig mit seiner eigenen Meinung bei einem Urteil was Richtig und was Falsch ist.
Hier die Übung für dich:
Fange bei dir selbst an und beschimpfe dich einmal. Beobachte aufmerksam, wie es dir damit geht. Finde auf der anderen Seite auch wohlwollende Worte für dich. Wie geht es dir dabei? Wenn dir diese Beobachtung gelingt, hast du einen Riesenschritt in Richtung Wertschätzung anderer gemacht.
Dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater