„Schuwardt, wir müssen reden!“
Ich habe die Gunst der frühen Stunde genutzt und auf meiner Terrasse meditiert. Ich wollte auf meinen Atem achten und die „Stille“ wahrnehmen.
Wenn du meine Gedanken und Worte erleben möchtest, so fordere ich dich auf, das zu erleben. Mache es nach, probiere es aus. Ein gutes Essen kannst du nicht aus einem Kochbuch erleben, sondern nur auf dem Teller und an deinen Geschmacksnerven.
Ich war der Meinung, dass es morgens um 6 Uhr noch still ist. Vielleicht ein Vogel, der zwitschert, die Krähe, die in die Stille reinbrüllt…. Nein, weit gefehlt.
Neben meinem eigenen Atem hörte ich permanente Geräusche. Der Windhauch hat die Autogeräusche der ein paar Kilometer entfernten Stadtautobahn herangetragen, ein Flugzeug in mehr als 8 km Entfernung, eine Frau (meine Hypothese, weil es so lange dauerte), die sich die Haare föhnte, der Bus, der die ersten Personen zur Arbeit gebracht hat.
War das nun Stille? Ich glaube jeder, der das liest, wird sagen, unter Stille verstehe ich etwas anderes. Stille ist nun mal auch eine unserer Kraftquellen. Stille zeigt sich in Ruhe und Unruhe, in Geräusch und Geräuschlosigkeit. Wie Yin und Yang.
Nur in der bewussten Wahrnehmung der beiden Seiten, spüren wir Ruhe und Stille. Diese Wahrnehmung gibt mir die Kraft, die ich für den Tag benötige.
Wie schwer fällt es mir, den Morgen ohne Musik zu beginnen. Das Radio mit seiner Informationsflut habe ich schon lange nicht mehr eingeschaltet. Aber auf ruhige oder fröhliche Musik zu verzichten….
Ich höre das Ticken der Küchenuhr, das Knacken der Holzdielen, Vielleicht springt der Kühlschrank gerade an. Ich höre das Kratzen des Füllers auf dem Papier.
Stille und Ruhe nehme ich dann zwischen dem Ticken der Uhr wahr, genau dazwischen ist dieser einmalige Augenblick, der niemals wiederkommen wird. Jetzt ist dieser Moment Vergangenheit. Das Wahrnehmen der Ruhe zwischen dem Ticken ist Gegenwart, kein Gedanke an die Zukunft, kein Gedanke an die Vergangenheit. Im Hier und Jetzt zu sein, ist Stille.
Ich werde ruhig und dankbar für diesen einmaligen Augenblick.
dein Egbert Schuwardt
Mediator I Coach I Berater
Gut ge- bzw beschrieben! Ich kenne das und da ich schon immer Frühaufsteher bin, genieße ich das morgendliche Alleinsein im Garten- mit einer Tasse Kaffee!
Liebe Grüße